Feature über unsere Konferenz in Ö1 – „Dimensionen – die Welt der Wissenschaft“

Hier 30 Tage lang zum Nachhören.

Giftschränke des Kommunismus: Aufarbeitung der Geheimdienste Osteuropas

25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kämpfen die ehemaligen Ostblockstaaten noch immer mit einem giftigen Erbe – den Archiven der ehemaligen kommunistischen Geheimdienste. Eine internationale wissenschaftliche Konferenz in Berlin, hat jetzt Bilanz gezogen. Eines steht jetzt schon fest: Eine umfangreiche Aufarbeitung wie die der deutschen Jahn-Behörde können nur wenige der teilnehmenden Länder vorweisen. Und das, obwohl in fast allen ehemaligen kommunistischen Ländern Ost- und Südosteuropas offizielle Forschungsstellen zur Aufarbeitung der Geheimdienstarchive existieren. Doch welchem Zweck dienen diese „Giftschränke des Kommunismus“ – so auch der Titel der Konferenz – wirklich? Dienen sie tatsächlich der Aufarbeitung von Unterdrückung, Bespitzelung und Überwachung, dem Umgang mit Schuld und Sühne? Oder werden sie eher benutzt? Als Instrument zur Machtausübung. Wird mit ihnen am Ende vielleicht mehr Politik als Aufklärung betrieben? Dieser Frage wollen Wissenschaftler, Historiker und Bürgerrechtler nun gemeinsam nachgehen. Mit Egin Ceka, Politikwissenschaftler, Universität Wien; Martin Prazak, Prager Archiv des Sicherheitsdienstes; Krisztan Unvary, Historiker, Ungarn; Gabriel Andreescu, Rumänien; Hubertus Knabe, Direktor der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Autor: Maximilian Grosser.

Werkstattgespräch: „Der praktische Umgang mit Überwachungsakten am Beispiel der rumäniendeutschen Aufarbeitung“

DSC03226Michaela Nowotnick (Institut für deutsche Literatur, HU Berlin, Moderation), Joachim Wittstock (Autor, Literaturwissenschaftler, Sibiu/Hermannstadt), Thomas Şindilariu (Historiker, Honterus-Archiv Kronstadt/Brasov), Gerhardt Csejka (Literaturkritiker, Essayist, Übersetzer, Berlin), Hannelore Baier (Journalistin, Historikerin, Sibiu/Hermannstadt)

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Foto-Update: Podiumsdiskussion „Opfer! Täter! Volksverräter!“

Die Aufarbeitung geheimdienstlicher Archivbestände in Ostmittel- und Südosteuropa

DSC03156v.l.: Dr. Florian Kührer-Wielach, IKGS München (Moderation), Krisztián Ungváry (Zeithistoriker, Budapest), Uwe Kolbe (Autor, Hamburg), Ulrike Poppe (Bürgerrechtlerin, Brandenburger Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Potsdam), Radu Preda (Theologe, Präsident des Instituts für die Erforschung der Verbrechen des Kommunismus, Bucureşti/Bukarest),  Michaela Nowotnick (Literaturwissenschaftlerin, Berlin)

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Foto-Update: Eröffnung

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Prof. Roland Berbig, Institut für deutsche Kultur an der Humboldt-Univerität zu Berlin

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Prof. Konrad Gündisch, Direktor des IKGS

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Prof. Matthias Weber, ENRS und Direktor des BKGE Oldenburg

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Björn Deicke, Direktor beim BStU

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Programm-Update

Erfreulicherweise konnten wir Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, den Länderbericht für Deutschland anstelle von Marianne Birthler, die leider verhindert ist, gewinnen. Hier ein Beitrag des Vortragenden aus der FAZ, der sich bereits 2011 mit unserer Thematik auseinandersetzt hat.

Tomáš Vilímek vom Institut für Zeitgeschichte, Praha/Prag, musste leider absagen. Er hat uns jedoch sein Paper mit dem Titel „Keine Überraschung zulassen! Einige Bemerkungen zu der staatssicherheitlichen Absicherung der Volkswahlen in der Tschechoslowakei in den 1970er und 1980er Jahren“ zur Verfügung gestellt. (Paper)